Moderation: Simuna Karadzic-Nahler, Houda Araar-Makhlouf (Welcome Center der Region Braunschweig-Wolfsburg) und Kristin Hinz (Bettina Harms Pflege GmbH)
Im Rahmen dieses Workshops wurden die Herausforderungen diskutiert, die im Zusammenhang mit den individuellen Wegen der Erwerbsmigration – abseits von bilateralen Abkommen – entstehen. Der Austausch erfolgte entlang von drei Leitfragen:
- Welche Möglichkeiten der Fachkräftegewinnung im Ausland gibt es neben Anwerbeprogrammen und Personalvermittlungsagenturen?
- Welche Herausforderungen für Unternehmen bringt die Anwerbung von internationalen Fachkräften mit sich?
- Was zeichnet seriöse und faire Recruiting-Unternehmen aus?
Wie die Diskussionsrunde mit den Teilnehmenden verdeutlichte, bestehen mehrere Wege der Fachkräfteakquise. Zum einen gibt es die zeitintensive Direktsuche (z.B. über persönliche Kontakte, Online-Portal make-it-in-germany.de). Zum anderen können Fachkräfte über Vermittlungsagenturen angeworben werden, was in der Regel mit höheren Kosten verbunden ist.
Eine große Herausforderung ist für Unternehmen insbesondere im Vorfeld das „richtige Erwartungsmanagement“. So muss der Betrieb darauf eingestellt sein, dass insbesondere bei der Notwendigkeit einer Anpassungsqualifizierung die neuen Mitarbeitenden noch nicht von Beginn an voll eingesetzt werden können.
Um eine faire Anwerbung sicherzustellen, sollte bei der Vermittlungsagentur auf Zertifizierungen (z.B. RAL Gütesiegel Faire Anwerbung Pflege), Transparenz, Referenzen und im besten Fall auf eine Spezialisierung hinsichtlich Land und Branche geachtet werden.
Zusammenfassend wurde festgehalten, dass Deutschland als Einwanderungsland insgesamt attraktiver werden sollte. Andere, vor allem englischsprachige Länder – mit einer z.B. im Pflegebereich stärker akademisierten Ausbildung — seien für Fachkräfte häufig attraktiver als Deutschland. Entsprechend sollte u.a. die Übernahme sämtlicher Kosten des Anwerbeverfahrens durch den Betrieb selbstverständlich sein.
Die Präsentationen zum Workshop finden Sie hier.