Moderation und Konzeption des Workshops wurden übernommen von: Antje Mehrtens-Hoffmann (Projekt „Start Guide Cuxland“, ABÖE e.V.), Abdullah Özer (Koordinator Berufseinstiegsschule, Max-Eyth-Schule BBS Schiffdorf), Elena Mañez Moya (WIR Projekt BAVF Plus, Augsburger Volkshochschule – Augsburger Akademie e.V.), Hanna Löhner (WIR Projekt BAVF Plus, Tür an Tür Integrationsprojekte gGmbH)
Die Präsentation zum Workshop finden Sie hier: Präsentation Workshop 1 .
Zu Beginn des Workshops stellte Herr Özer die Möglichkeiten zum Erwerb eines Hauptschulabschlusses in Niedersachen vor. Danach ging er speziell auf die Berufseinstiegsschule ein. Dazu beschrieb er am Beispiel von drei Personen (Joan, eingereist im Alter von 14 Jahren, Khalid, eingereist im Alter von 18 Jahren und Wesal, eingereist im Alter von 19 Jahren), die unterschiedlichen Bildungswege und Möglichkeiten für eine Ausbildungsaufnahme und einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss in Abhängigkeit vom Alter bei der Einreise, die diese Schulform aktuell bietet.
Joan konnte 2 Jahre die Oberschule besuchen und danach noch 3 Jahre die Berufseinstiegsschule. Dort konnte er seine Deutschkenntnisse verbessern und den Hauptschulabschluss erwerben. Damit hat er eine Ausbildungsstelle gefunden, inzwischen erfolgreich abgeschlossen und steht nun mitten im Berufsleben.
Für Khalid kam aufgrund seines Alters nur der Besuch der Berufseinstiegsklasse 2 für 1 Jahr in Frage. Dort konnte er den Hauptschulabschluss erwerben und eine Ausbildungsstelle finden. Seine Deutschkenntnisse waren nach dem einen Jahr noch nicht ausreichend um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen, sodass er weitere Unterstützung, z.B. durch AsA flex, benötigt. Wenn er die Ausbildung abbrechen muss, kann er alternativ keine Berufseinstiegsmaßnahme besuchen, da er dazu Deutschkenntnisse auf Niveau B1 benötigt, die er derzeit nicht hat.
Wesal war zu alt für die Berufseinstiegsschule und wartet auf die Teilnahme an einem Jugendintegrationskurs. Sie hat keine Deutschkenntnisse. Aktuell kann sie keine Ausbildung finden. Die Folgen für sie sind Demotivation und fehlende Tagesstruktur.
Anschließend teilte Frau Mañez Moya mit, dass es in Bayern bis auf die Berufsintegrationsklassen (BIK) die gleichen Möglichkeiten für den Nachweis eines Mittelschulabschlusses (Hauptschulabschluss) gibt und erläuterte die (Berufs-) Schulpflicht in Bayern, die in begründeten Fällen bis zum 25 Lebensjahr ausgeweitet werden kann. Daraufhin informierte Frau Löhner ausführlich über die Entstehung, Entwicklung und das aktuelle Angebot der Berufsintegrationsklassen an bayerischen Berufsschulen im Rahmen der vierstufigen Berufsintegration (weitere Informationen vom Bayrischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus finden Sie hier: Berufsvorbereitung an allgemeinen Berufsschulen im Schuljahr 2024/2025, Bayrisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus .
Im zweiten Teil des Workshops wurden in zwei Gruppen die Visionen der Möglichkeiten einen Hauptschulabschluss zu erwerben gesammelt und dann jeweils der anderen Gruppe vorgestellt.