+++ Inte­gra­ti­ons­mi­nis­ter­kon­fe­renz: Arbeits­markt­per­spek-tiven und Teil­ha­be für zuge­wan­der­te Frau­en im Fokus +++

Vom 27. bis 28. April 2022 fand in Ham­burg die 17. Inte­gra­ti­ons-minis­ter­kon­fe­renz in Ham­burg statt. Die  für Inte­gra­ti­on zustän­di­gen Minis­te­rin­nen und Minis­ter, Sena­to­rin­nen und Sena­to­ren (IntMK) fass­ten u.a. Beschlüs­se für die För­de­rung der Erwerbs­tä­tig­keit von zuge­wan­der­ten Men­schen sowie zur  För­de­rung von mehr gerech­ter Teil­ha­be und Par­ti­zi­pa­ti­on für zuge­wan­der­te Frau­en.

Im Hin­blick auf die Ver­bes­se­rung der Erwerbs­chan­cen for­der­te die IntMK, dass Qua­li­fi­zie­run­gen zur Aner­ken­nung der beruf­li­chen Abschlüs­se, die von den Fach­schu­len, Hoch­schu­len, Uni­ver­si­tä­ten und Kam­mern umge­setzt wer­den, kei­ner wei­te­ren Zulas­sung bedür­fen. Hier­zu müs­se § 176 SGB III ange­passt wer­den, der die Trä­ger­zu­las­sung für Maß­nah­men der Arbeits­för­de­rung wie der beruf­li­chen Wei­ter­bil­dung regelt. Die IntMK erhofft sich dadurch, dass zuge­wan­der­te Men­schen leich­ter qua­li­fi­ka­ti­ons­ad­äquat arbei­ten kön­nen und nicht ledig­lich Hel­fer­tä­tig­kei­ten aus­üben müs­sen. Neben den for­ma­len Berufs­qua­li­fi­ka­tio­nen soll­ten zudem non-for­ma­le und infor­mell erwor­be­ne beruf­li­che Kom­pe­ten­zen leich­ter aner­kannt wer­den kön­nen. Hier­zu emp­fiehlt die IntMK die Ent­wick­lung eines stan­dar­di­sier­ten Ver­fah­rens durch Bund und Län­der, um auch Men­schen ohne for­ma­le Qua­li­fi­ka­tio­nen Arbeits­markt­per­spek­ti­ven zu bieten.

Auf Antrag des Lan­des Nie­der­sach­sen hat die IntMK zudem eine gerech­te Teil­ha­be und mehr Par­ti­zi­pa­ti­on für zuge­wan­der­te Frau­en ein­ge­for­dert. „Der Zugang zu Sprach­er­werb, Erwerbs­tä­tig­keit und zu Gesund­heits­leis­tun­gen muss für Frau­en bes­ser wer­den“, sag­te die nds. Inte­gra­ti­ons- und Gleich­stel­lungs­mi­nis­te­rin Danie­la Beh­rens (SPD). Im Kern der For­de­rung der Lei­te­rin­nen und Lei­ter der Lan­des­res­sorts steht der Aus­bau pas­sen­der Ange­bo­te, mit denen die Deutsch­för­de­rung im all­tags­prak­ti­schen Zusam­men­hang ver­knüpft wird. In die Pflicht genom­men wur­den hier ins­be­son­de­re die Arbeits­ver­wal­tun­gen: erfor­der­lich sei ein umfas­sen­der, struk­tu­rel­ler und gen­der­sen­si­bler Ansatz in der Pra­xis von Job­cen­tern und Agen­tu­ren, der zuge­wan­der­te Frau­en stär­ker in den Fokus nimmt.

Da im Rah­men der aktu­el­len Flucht­be­we­gung aus der Ukrai­ne der Frau­en­an­teil bei über 80 % lie­ge, for­der­ten auch die bei­den Arbeits­markt­for­sche­rin­nen Dr. Yuli­ya Kos­yako­va vom Insti­tut für Arbeits­markt- und Berufs­for­schung (IAB) und  Ildi­kó Pall­man vom Minor Pro­jekt­kon­tor für Bil­dung und For­schung in einem Pres­se­ge­spräch mit dem Medi­en­dienst Inte­gra­ti­on am 05. Mai 2022 einen Aus­bau von Deutsch­kur­sen, Kin­der­be­treu­ungs­an­ge­bo­ten und die Ver­ein­fa­chung der Aner­ken­nung von Berufs­qua­li­fi­ka­tio­nen, um geflüch­te­ten Frau­en eine Beschäf­ti­gung ent­spre­chend ihrer Qua­li­fi­ka­ti­on zu ermöglichen.