Ein aktueller Faktencheck des Mediendienst Integration zeigt: die EU-Osterweiterung ist eine wahre Erfolgsgeschichte. Im Jahr 2007 erfolgte der EU-Beitritt von Rumänien und Bulgarien, sieben Jahre später wurde die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit für Unionsbürgerinnen aus beiden Ländern eingeführt.
Allen Unkenrufen zum Trotz (z.B. „Die Städte rüsten sich für die Armutszuwanderung.“, FAZ vom 30. Dezember 2013.), hat der deutsche Arbeitsmarkt von der EU-Erweiterung stark profitiert.
Fakt ist: seit 2007 hat die Zuwanderung nach Deutschland aus Rumänien und Bulgarien deutlich zugenommen. Dem Informationsportal zu folge lebten Ende 2020 ca. 800.000 Menschen aus Rumänien und ca. 390.000 Menschen aus Bulgarien in Deutschland. Im Jahr 2007 waren es aus beiden Ländern zusammengenommen noch ca. 130.000 Menschen. Laut dem aktuellen Migrationsbericht der Bundesregierung war Rumänien im Jahr 2020, wie schon in den Vorjahren, das Hauptherkunftsland von Zugewanderten (15,7 % aller Zuzüge), gefolgt von Polen (8,7 %) und Bulgarien (6,1 %).
Anders als von vielen Kommentator*innen befürchtet, ist der weit überwiegende Teil der Zuwander*innen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt angekommen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Sozialsysteme in Deutschland. So liegt laut dem Mediendienst Integration die Beschäftigungsquote von in Deutschland lebenden Menschen aus Rumänien und Bulgarien bei 67 % (Stand: September 2021) und damit nur minimal unter der Beschäftigungsquote der Gesamtbevölkerung (69 %). Die Beschäftigungsquote definiert sich hier als der Anteil der abhängig Beschäftigten an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis 65 Jahre). Im Jahr 2014 lag der Beschäftigungsanteil von Bürger*innen aus den beiden Ländern noch bei 35 %.
Auch in Hinblick auf die Deckung des Fachkräftebedarfs in Engpassberufen leisten die Zugewanderten mittlerweile einen wichtigen Beitrag: mittlerweile arbeiten ca. 5.000 Ärzt*innen aus Rumänien in Deutschland – mehr als aus jedem anderen EU-Mitgliedsland.
Der Mediendienst Migration hat für seine Analyse verschiedene Quellen ausgewertet. Die in diesem Kurzbericht genannten Zahlen beziehen sich auf Daten des IAB-Kurzberichts 6/2013, des IAB-Zuwanderungsmonitors 11/2021und der Bundesärztekammer.