Eine Vielzahl von aus Drittstaaten zugezogener Fachkräfte berichtet von erheblichen Diskriminierungserfahrungen in Deutschland. Zu diesem alarmierenden Ergebnis kommt eine aktuelle OECD-Umfrage über das Portal „Make it in Germany“. So gaben mehr als die Hälfte der befragten Personen an, dass sie glaubten, aufgrund ihrer Herkunft bei der Wohnungssuche diskriminiert worden zu sein. Immerhin noch jeweils 37 Prozent erlebten demnach Ausgrenzung in Restaurants oder auf der Straße.
Rund 30 Prozent machten Diskriminierungserfahrungen durch Ausländerbehörden, durch Nachbarn oder durch Arbeitskolleginnen oder ‑kollegen. Besonders auffällig ist, dass in nahezu allen Diskriminierungsbereichen die tatsächlich gemachten Diskriminierungserfahrungen nach der Einreise höher waren, als vor dem Zuzug erwartet.
Eine weitere bemerkenswerte Zahl ist zudem: Lediglich 5 % der befragten Personen hatten es nach einem Jahr geschafft in Deutschland einzureisen. Die „restlichen“ 95 Prozent hängen (z.B. aufgrund fehlender Stellenangebote oder langer Visa-Wartezeiten) noch im Einreiseprozess fest – oder haben schlicht und ergreifend das Interesse an Deutschland verloren.
Bei der OECD-Studie handelt es sich um eine Langzeitbefragung von an einer Einwanderung nach Deutschland interessierten Fachkräften im Zeitraum August 2022 bis Dezember 2023.
Tatsächlich lohnt sich ein tieferer Blick in diese interessante Studie. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen migrationspolitischen Debatte in Deutschland liefern die Umfrageergebnisse einige Erkenntnisse darüber, welche Merkmale von Zielländern für Migrationskandidatinnen und –kandidaten tatsächlich wichtig sind – und welche eher weniger. Ein Mitschnitt der Präsentation der Studienergebnisse findet sich hier.