Fried­rich-Ebert-Stif­tung: Ohne Migrant*innen und Geflüch­te­te läuft auf dem Arbeits­markt nichts mehr

Eine aktu­el­le Stu­die der Fried­rich-Ebert-Stif­tung (FES) im Auf­trag des Insti­tuts der Deut­schen Wirt­schaft (IW) zeigt, dass Migrant*innen und Geflüch­te­te schon heu­te einen ent­schei­den­den Bei­trag zur Fach­kräf­te­si­che­rung leisten. 

Die­ser Bei­trag ist in den ver­gan­ge­nen Jah­ren sogar noch deut­lich gestie­gen. Auch die Coro­na-Pan­de­mie mit ihrem kurz­fris­ti­gen Beschäf­ti­gungs­ein­bruch scheint an die­sem Trend nichts geän­dert zu haben.

Vor allem auch in Eng­pass­be­ru­fen sind Beschäf­tig­te ohne deut­sche Staats­bür­ger­schaft nicht mehr weg­zu­den­ken. Waren im Jahr 2013 erst 19,2 % der Migrant*innen und 14,9 % der Geflüch­te­ten in Eng­pass­be­ru­fen auf Fach­kraft­ni­veau beschäf­tigt, stieg ihr Anteil bis zum Jahr 2019 auf 49,4 bzw. 42,2 %. Mehr noch: Migrant*innen und Geflüch­te­te begin­nen mitt­ler­wei­le antei­lig häu­fi­ger ein­eBe­rufs­aus­bil­dung in Eng­pass­be­ru­fen als deut­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge. Das heißt, dass Zuge­wan­der­te mit und ohne Flucht­hin­ter­grund auch in Zukunft für die Siche­rung der Fach­kräf­te­be­darfs in Eng­pass­be­ru­fen eine ent­schei­den­de Rol­le spie­len werden.

Die FES-Stu­die zeigt die Beschäf­ti­gungs­an­tei­le von Migrant*innen und Geflüch­te­ten an allen Beschäf­tig­ten in Fach­kräf­te­be­ru­fen eben­falls im Bun­des­län­der­ver­gleich. Dabei ist in Nie­der­sach­sen insb. die fleisch­ver­ar­bei­ten­de Bran­che auf aus­län­di­sche Fach­kräf­te ange­wie­sen. Der Anteil migran­ti­scher Fach­kräf­te beträgt hier 60 %. Ins­ge­samt lie­gen in Nie­der­sach­sen die Antei­le von Migrant*innen (7,3 %) und Geflüch­te­ten (0,6 %) an allen Fach­kräf­ten jeweils knapp unter dem Bun­des­durch­schnitt (10,5 % bzw. 0,7 %).

Ger­ne ver­wei­sen wir an die­ser Stel­le auch auf ein aktu­el­les Dos­sier des Medi­en­dienst Inte­gra­ti­on, dass die Abhän­gig­keit von aus­län­di­schen Fach­kräf­ten in der Pfle­ge­bran­che unter die Lupe nimmt.