5.01 Was müs­sen Unter­neh­men vor einer Ent­schei­dung wissen?

Hete­ro­ge­ne Bil­dungs­stän­de bei Flücht­lin­gen selbst, anders kon­zi­pier­te Bil­dungs­sys­te­me und eine ande­re Gestal­tung der Arbeits­pro­zes­se, aber auch sehr unter­schied­li­che sozia­le und öko­no­mi­sche Aus­gangs­be­din­gun­gen las­sen kei­ne ver­all­ge­mei­ner­ten Aus­sa­gen über Qua­li­fi­ka­tio­nen und Poten­tia­le von Flücht­lin­gen zu. Es lässt sich also nicht im Vor­feld klä­ren, wer die bes­ten Chan­cen hat, in einem Beschäf­ti­gungs- oder Aus­bil­dungs­ver­hält­nis in Deutsch­land zu bestehen.

Es wäre auch fatal, aus Unter­neh­mens­sicht zu hohe Erwar­tun­gen an das Pro­jekt „Ein­stel­lun­gen von Flücht­lin­gen“ zu stel­len. Der Maß­stab muss hier unter den übli­chen Erfah­rungs­wer­ten bei der Ein­stel­lung von Inländer/innen gesetzt werden.

Der Inte­gra­ti­ons­pro­zess von Flücht­lin­gen (in den Arbeits­markt) dau­ert eher Jah­re und erfor­dert bei Unter­neh­men die Bereit­schaft, die­sen Pro­zess auch bei Rück­schlä­gen zu unter­stüt­zen. Ein lan­ger Atem tut also not.

Das Unter­neh­men muss dar­auf vor­be­rei­tet und bereit sein, die­sen Pro­zess mit (zusätz­li­chen) Per­so­nal­res­sour­cen zu unterfüttern.

Auf der ande­ren Sei­te gilt unum­stöß­lich, dass Flücht­lin­ge ihre Beschäf­ti­gung oder Aus­bil­dung hoch­mo­ti­viert ange­hen. Lern­mo­ti­va­ti­on und Neu­gier auf Neu­es bewe­gen sich auf hohem Niveau.

Belast­ba­re Daten und Fak­ten über die jewei­li­gen Kom­pe­ten­zen und Ein­stel­lun­gen von Flücht­lin­gen gibt es kaum, die aktu­ells­te und umfang­reichs­te Quer­schnitt­stu­die fin­den Sie hier: http://doku.iab.de/forschungsbericht/2016/fb1416.pdf